Die "Mühle zu Timmel"
im Laufe der Zeit
Dass die Timmeler Mühle einmal eine funktionierende und für viele Menschen lebenswichtige Einrichtung war, sieht man ihr nicht mehr an. Nur der Mühlenunterbau, seit vielen Jahren der beliebte und geliebte Treffpunkt für Einheimische und Touristen, deutet auf die frühere Nutzung hin. Doch das Jahrhunderte alte Gebäude hat eine gelebte Vergangenheit als Teil der ostfriesischen Fehnlandschaft, die untrennbar mit dem Land und seinen Bewohnern verbunden ist.
Mühlen wie die in Timmel waren wichtiger Bestandteil der Kolonisierung von Moorgebieten, also der Urbarmachung von Flächen und der Ansiedlung von Menschen und mit ihnen Landwirtschaft. Sie waren essenziell für die Verarbeitung der gewonnenen Ernte, weil die Bauern hier in unmittelbarer Nähe ihrer Felder das mühsam gewonnene Getreide vom Müller mahlen und verarbeiten lassen konnten.
Errichtet wurde die Mühle in Timmel im Jahr 1772 als sogenannter Galerieholländer, dessen optisches Merkmal eine umlaufende hölzerne Galerie am gemauerten Unterbau war, die als Arbeitsplattform für den Müller diente. Fast 180 Jahre tat sie ihren Dienst, brannte aber 1949 ab und wurde mit einem neuen vierkantigen Unterbau, der in Ostfriesland seinerzeit als Novum galt, wieder aufgebaut.
Doch die Tage als Getreidemühle waren gezählt. 1957 wurde der Betrieb aufgegeben, um 1960 wurde das erst 11 Jahre alte Bauwerk abgebrochen; die Flügel wanderten zu einer Mühle in Bunde, die Windrose ging nach Jemgum/Ems. Mehrere Jahre später wurde die Timmeler Mühle sukzessive zu einem Restaurationsbetrieb umgebaut, und ist heutzutage als Treffpunkt für alle Generationen populärer denn je.
Quellen:
Mühlengeschichte - „Timberlae Timmel“, Herausgegeben vom Dorfverein „Uns Timmel e.V.“ anlässlich der 1111-Jahrfeier Timmels im April 2011